Edelstahl A2, A4 und C1 – Unterschiede, Vorteile und Anwendungsgebiete
Besonders häufig treffen Heim- und Handwerker auf die Bezeichnungen A2, A4 und C1. Doch worin unterscheiden sich diese Edelstahl-Varianten genau?
Und welcher Typ ist eigentlich für mein Projekt am besten geeignet?
Diese Fragen haben Sie sich vielleicht schon das ein oder andere Mal beim Schraubenkauf gestellt.
In diesem Blog gehen wir auf all diese Themen ein, erklären die Unterschiede und geben Ihnen hilfreiche Informationen zu den verschiedenen Anwendungen.
Einleitend kann man sagen, dass Edelstahl aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit eine beliebte Wahl und vor allem für den Einsatz im Freien bestens geeignet ist.
Gegenüber verzinktem Stahl, dessen Zinkbeschichtung sich im Laufe der Zeit abnutzt und den darunterliegenden Stahl freigibt, bieten alle drei Edelstahl-Varianten den großen Vorteil, dass sie dank ihrer Legierungen besonders langlebig sind. Edelstahlschrauben benötigen keinerlei zusätzliche Oberflächenbeschichtung, die den Witterungsverhältnissen standhalten muss, denn das Material selbst ist korrosionsbeständig.
Kommen wir nun aber zu den wichtigsten Eigenschaften, den Vorteilen und den Anwendungsgebieten.
Die Kürzel A2, A4 und C1 definieren zunächst die unterschiedliche Edelstahlarten, aber auch deren Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit.
Edelstahl A2 – Der Allrounder
Edelstahl A2, auch als V2A bekannt, besteht aus einer Standardlegierung aus Eisen, Chrom und Nickel und ist sicherlich die am häufigsten verwendete Edelstahlart. Dank der hohen Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit ist er ideal geeignet für den Innen- und Außenbereich. Typische Anwendungsbereiche sind Möbelbau, Maschinenbau, Innenbereiche und überdachte Außenbereiche. Bei der Verwendung sollte beachtet werden, dass dieser Edelstahltyp nicht salzwasserbeständig ist.
Wer also keine extremen Witterungen oder Chemikalien erwartet, der trifft mit A2 eine solide Wahl.
Edelstahl A4 – Der Seewasser- und Chemikalienbeständige
Edelstahl A4, oder auch V4A, hat eine deutlich höhere Korrosionsbeständigkeit als A2. Dank der Legierung aus Eisen, Chrom, Nickel und Molybdän bietet dieser Edelstahl-Typ eine erhöhte Beständigkeit gegenüber Salzwasser, Chlor und vielen Chemikalien. Aufgrund dieser Eigenschaften ist Edelstahl A4 ideal für den dauerhaften Außeneinsatz, vor allem in der chemischen Industrie, in Küsten- und Offshore Bereichen, in Schwimmbädern aber auch in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.
Edelstahl A4 ist die richtige Wahl für extreme Bedingungen – überall dort, wo Feuchtigkeit, Salz oder Chemikalien im Spiel sind.
Edelstahl C1 – der hochfeste Spezialist
Edelstahl C1 (z.B. 1.4006) ist ein hochfester Edelstahl. Dieser Edelstahltyp ist zwar härter und fester als Edelstahl A2 und A4, hat jedoch eine geringere Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Dieser Edelstahl ist ideal für hochfeste Verbindungen (z.B. bei hohen Zuglasten) oder für sicherheitsrelevante Konstruktionen.
Edelstahl C1 sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn die mechanische Belastbarkeit im Vordergrund steht. Ist jedoch Korrosionsschutz das primäre Kriterium, sollte die Wahl auf A2 oder A4 fallen.
Welche Schrauben Sie für Ihr Projekt benötigen, hängt also von mehreren Faktoren ab. Überlegen Sie daher vor dem Kauf, welchen Bedingungen die Schrauben ausgesetzt sein werden.